Berggeflüster: der unbekannte Hochwanner

Von: Anne Hörz 14.11.2019 00:00
Berggeflüster: der unbekannte Hochwanner

Neben der Zugspitze als der Bergsteigermagnet schlechthin, gerät der zweithöchste Berg Deutschlands leicht in Vergessenheit. Dem wollen wir jedoch mit unserer Berggeflüster-Reihe entgegenwirken und Ihnen den grossartigen Naturgenuss des Hochwanners näherbringen: Mit seinen steil abfallenden Bergflanken, einer monumentale Bergwand und einem grandiosen Ausblick kann der zweithöchste Berg Deutschlands überzeugen.

Lage und Besonderheiten

Der höchste aber unscheinbare Gipfel des Wettersteingebirges befindet sich direkt auf der Deutsch-Österreichischen Grenze im Gebiet Garmisch-Partenkirchen und Leutasch. Mit seinen 2477 Metern über dem Meer besitzt der Hochwanner eine beeindruckende Höhe, doch der hochalpine Stolz des Bergmassivs ist die spektakuläre Nordwand. Ganze 1400 Meter stützt die Flanke des Bergmassivs senkrecht in die Tiefe, wodurch sie zu den höchsten Felswänden der nördlichen Kalkalpen zählt und lediglich 200 Metern hinter der Nordwand der Zugspitze zurückfällt.

Normalroute

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Der einfachste Aufstieg in das unbekannte Bergmassiv erfolgt von der südlichen Seite – also von Österreich aus. Ein einfacher Weg führt Sie vom Parkplatz Salzbach im Gaistal 1600 Höhenmeter bis auf den Gipfel – doch Vorsicht die Strecke hat es in sich. Da Sie ganze neun Stunden unterwegs sein werden, sollten nur erfahrene und leistungsstarke Bergsteiger und Bergsteierinnen die Tour wagen und Trittsicherheit wie Orientierungssinn sind auf jeden Fall Voraussetzung. Vom Parkplatz aus überqueren Sie den Sulzbach und folgen der leicht ansteigenden Route auf dem Ganghofer-Fussweg in Richtung Rotmoosalm und dem Predigtstuhl. Der Weg führt Sie nun entlang des Leitenbachs durch einen lichten Wald bergauf und schon bald erreichen Sie eine Forststrasse, die sich in Serpentinen weitere Höhenmeter gen Gipfel schlängelt. Sobald Sie an zwei privaten Hütten am Wegesrand vorbeikommen, sollten Sie die links weiterführende Strasse wählen, auf der Sie den Hochwanner-Sattel in einem weiten Bogen umgehen. Sie erreichen so schliesslich das Mitteljöch des Bergmassivs, welches sich nicht weit unterhalb des Hochwanner Gipfels befindet. Um jedoch das Gipfelkreuz zu erreichen haben Sie noch ein Stück Weg vor sich: Richtung Norden folgen Sie einem Wiesenrücken bergauf, bis Sie das letzte Hindernis – ein weitläufiges Geröllfeld – erreichen. Auf diesem ist Trittsicherheit essentiell, doch so lange Sie den Steinmännchen folgen und vorsichtig sind, kommen Sie unbeschadet am Ziel an. Neben einem perfekten Picknickplatz bietet sich Ihnen auf dem Gipfel ein atemberaubendes Panorama, denn abgesehen von der prächtigen Rundumsicht ins Rheintal können Sie die Zugspitze, das Karwendelgebirge und sogar den Blick auf die Zentralalpen und das Alpenvorland geniessen.
Der Abstieg zurück ins Tal kann auf demselben Weg erfolgen – jedoch haben Sie ab dem Mitteljöch auch die Möglichkeit über das Steinere Hüttl oder die sehenswerte Gaistalalm zum Parkplatz Salzbach abzusteigen.

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Tags: Berggeflüster